Schützenbruderschaft St. Johannes Schoneberg 1837 e.V.:

Schoneberg ist ein knapp 500 Einwohner zählendes Dorf in der Gemeinde Lippetal. Im Dorfzentrum steht die St. Johannes Baptist-Kapelle. Nebenan befindet sich die ehemalige Schule, welche heute als Begegnungsstätte auf Reservierung allen Lippetaler Bürgern zur Verfügung steht. Durch die vielen Bauernschaften des Dorfes erstreckt sich unter anderem eine vier Kilometer lange Hecke, welche sich einmal quer durch Schoneberg zieht und die Planung einer drohende Sondermülldeponie vor über 25 Jahren verhinderte. Die Naturverbundenheit der Schoneberger findet sich auch im Arboretum der Familie Hense sowie dem Feldgarten von H. Albersmeier wieder. In der Schoneberger Heide befindet sich ein Judenfriedhof, welcher im zweijährigen Rhythmus von der Bruderschaft besucht wird und durch den Schoneberger Spielmannszug seit jeher gepflegt wird.

Die Schützenbruderschaft St. Johannes Schoneberg wurde am 22. April 1837 gegründet, umfasst heute knapp 330 Mitglieder und steht unter der Schirmherrschaft der gräflichen Familie von Plettenberg. Anhand der Gründungsurkunde, welche im Original vorliegt, geht hervor, dass die Schützenbruderschaft durch Junggesellen des Dorfes ins Leben gerufen wurde. Weiterhin ist beschrieben, dass eben diese auf dem Dorfplatz einen Vogel mit Keulen abwarfen und bereits damals einen König krönten, der als Belohnung zwei Thaler Prämie bekam.

Das Christi Himmelfahrt Wochenende steht seit jeher ganz im Zeichen des Schützenfestes. Seit der letzten Festumstellung wird das Fest neuerdings von donnerstags bis samstags gefeiert. Im Dorf wird angetreten, dann marschiert der Festzug in die Heide zum Schützenplatz. Seit der Ablaufänderung wird nach einer Stärkung am ersten Tag der neue Regent der Schützenbruderschaft ausgeschossen und anschließend inmitten der versammelten Dorfbewohner und Freunde gefeiert. Der Schützenfestfreitag beginnt traditionell mit dem Schützenhochamt in der St. Johannes Kapelle inklusive der Ehrung der gefallenen und verstorbenen Schützenschwestern und -brüdern. Nach einem Besuch in den Außenbezirken des Dorfes beginnt die Glückseligkeit auf dem Schützenplatz. Der abschließende Tag steht ganz im Zeichen des neuen Regenten. Startend mit dem Abholen der amtierenden Majestäten samt Hofstaat folgt in der Heide am Schützenplatz die große Parade, sowie der anschließende Ausklang der Festtage bis spät in die Nacht.

Aus der Mitte der Schützenbruderschaft haben sich bis heute verschiedene Vereine und Veranstaltungen gebildet, welche voller Tatendrang das Dorfleben bereichern, verschönern und am Leben erhalten.

Zur Schützenbruderschaft gehören beispielsweise die Schützenschwestern, ein Zusammenschluss der Schoneberger Damen, welche 1998 erstmals am Umzug teilnahmen. Erstmalig schoss im Jahr 2004 eine Schützenschwester den Schützenvogel ab und konnte unter großem Jubel gegen die männliche Konkurrenz bestehen. Gleiches gelang in den Jahren 2007, 2010, 2011 und 2017 einer Schützenschwester, als sie den Vogel besiegten und sich zur Majestät krönten. Der Bruderschaft zugehörig ist zudem eine Jungschützenabteilung, besser bekannt als die „Schlusslichter“ sowie die „Möhrenabteilung“ mit einer Möhre am Gewehr als Widererkennungszeichen. Nach und nach haben einzelne der Jungschützen in verschiedensten Positionen Verantwortung im Vorstand übernommen.

Der Spielmannszug Schoneberg gründete sich im Jahr 1956 und begleitet seit jeher musikalisch nicht nur die Festtage um das Christi Himmelfahrt Wochenende. Zunächst als Teil der freiwilligen Feuerwehr, kurze Zeit später jedoch als eigene Abteilung der Bruderschaft und eingetragener Verein. Die im Jahr 1938 gegründete Schießgruppe, teil der Bruderschaft, löste sich im Jahr 2005 jedoch auf.

Auch am Dorfleben beteiligt sich die Schützenbruderschaft in einem großen Maße. Sei es die jährliche Säuberungsaktion entlang der Grenzen zu seinen Nachbarorten, der Unterstützung bei der Durchführung des Kinderschützenfestes oder mit einer Beteilung von Sketchen, Parodie, Tanz und Büttenreden beim jährlich stattfindenden Dorfkarneval. Auch sonst ist die Schützenbruderschaft im Dorf stetig präsent und sehr geschätzt.  

Im Jahr 1979 trat die Schützenbruderschaft dem Sauerländer Schützenbund bei. Seit dem Beitritt vor über 40 Jahren konnte die Schützenbruderschaft bereits sechs Mal die Kreiskönigswürde erringen. Letztmalig gelang dies 2015, als wir mit Stolz ein Jahr lang den SSB repräsentieren durften. Zuvor stellte die Bruderschaft einmal den Bezirkskönig als Mitglied des historischen Schützenbundes. Federführend unter der Planung der Schoneberger geht es bereits seit 2006 zusammen mit dem SSB zu den Europaschützenfesten in nah und fern.